Ralph Gadow

Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur

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Mikrobiologie · Genetik
Biochemie · Neurobiologie

Neurostresstest

Neurostress mit Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen, Unruhe und vielem mehr - ein gestörter Stresshormon- und Stressbotenstoffhaushalt bringt unseren Körper bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Auslöser für diese Symptome ist häufig chronischer Stress, der bei immer wiederkehrenden Überlastungssituationen oder einem dauerhaft hohen Stresslevel ausgelöst wird. Die Spiegel der am Neurostress beteiligten Hormone und Botenstoffe geraten aus dem Gleichgewicht und der Organismus reagiert mit körperlichen und psychischen Beschwerden.

 

Die Analyse mittels Neurostresstest und ggf. ergänzenden Laboruntersuchungen gibt Aufschluss über mögliche Therapiewege.

 

 

Stresssymptome

 

Chronischer Stress kann sich sowohl körperlich wie auch psychisch bemerkbar machen: Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Störungen des Immunsystems und Infektanfälligkeit, neu oder verstärkt auftretende Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Herz-Kreislauf-Beschwerden und diabetische Stoffwechselstörungen sind nur einige der möglichen körperlichen Stresssymptome. Typische psychische Stresssymptome sind u.a. Müdigkeits- und Erschöpfungszustände bis hin zum Chronic Fatigue Syndrom (CFS), zudem Schlafstörungen, Ängste, Unruhe, Reizbarkeit und Depressionen.



Stressdiagnostik


Eine ausführliche Befragung und Untersuchung ergänzen wir durch eine umfangreiche stressmedizinische Labordiagnostik. Diese umfaßt je nach individuellem Bedarf eine Blutuntersuchung, eine Urinuntersuchung und Speichelhormonuntersuchung und gegenbenenfalls eine Stuhluntersuchung.

 

Hierzu zählen beispielsweise:

 

  • Nachweis von belastenden und stressauslösenden Mangelerscheinungen (z.B. Vitamin- und Mineralstoffmangel)
  • Nachweis stressbedingter Erkrankungen (z.B. funktionelle Organstörungen)
  • Ausschluss organischer Erkrankungen (z.B. Entzündungen und Autoimmunerkrankungen)
  • Ausschluss hormoneller Störungen (z.B. Schilddrüsenhormone, Geschlechtshormone: Östrogen, Testosteron etc.)
  • Ausschluss zellulärer Stoffwechselstörungen (z.B. Nitrosativer Stress, Oxidativer Stress, Mitochondriopathien)
  • Stresshormon-Diagnostik mittels Neurostresstest (z.B. Serotonin, Cortisol, Dopamin, Glutamat, Histamin)

 

 

Neurostresstest

 

Ist der Körper dauerhaft gestresst, ändert sich auch das Verhältnis von Stresshormonen und Stressbotenstoffen. Zur Diagnostik werden je nach Beschwerdebild verschiedene Parameter mittels einer Urinuntersuchung bzw. Speichelhormonuntersuchung im Neurostresstest überprüft:

 

  • Cortisol ist unser wichtigstes Stresshormon und sorgt in stressreichen Situationen im Besonderen für ein erhöhtes Energielevel, eine bessere Durchblutung von Hirn und Muskeln sowie eine Schmerzhemmung. Allerdings stammt diese Reaktion noch aus der Zeit, in der die Lösung einer Stresssituation meist "Kampf oder Flucht" hieß. Heute ist dies selten der Fall und der Körper muss die freigesetzten Stoffe anderweitig verarbeiten - es resultieren u.a. ein erhöhter Blutdruck und ein erhöhter Blutzuckerwert. Auf Dauer ist dies ungesund für den Körper. Auch hemmt die erhöhte Cortisolproduktion das Immunsystem, so dass eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Entzündungen resultiert. Sind die Ressourcen für die Cortisolproduktion durch chronischen Stress schließlich aufgebraucht, folgen Erschöpfung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
  • DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein Gegenspieler des Cortisols. Es regt beispielsweise das Immunsystem an und verbessert die Blutfettwerte. Bei chronischem Stress wird es ebenfalls zunächst überproduziert, um dann unter den Sollbereich abzufallen.
  • Melatonin, das sogenannte Schlafhormon, ist ebenfalls ein Cortisol-Gegenspieler. Es stimuliert wie DHEA das Immunsystem, ist aber auch tumorhemmend und blutdrucksenkend. Es wirkt außerdem antioxidant und schützt den Organismus vor zerstörerischen Radikalen. Ein Melatoninmangel nach erhöhter Ausschüttung in Zeiten erhöhten Stresses schwächt den Körper nachhaltig. Hinzu kommen können dann auch Schlafstörungen, die die Beschwerdebilder ggf. noch verstärken.
  • Serotonin wird auch Wohlfühlhormon genannt. Doch seine aufheiternde, angstlösende und antidepressive Wirkung ist bei Weitem nicht seine einzige. Hervorzuheben ist, dass es eine Vorstufe des Melatonins ist - ein Serotoninmangel bedeutet also zeitgleich auch einen Melatoninmangel. Damit resultieren nicht selten Schlafstörungen. Ferner wirkt Serotonin u.a. blutdruckregulierend und steuert die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm und damit die Darmfunktion.
  • Die Katecholamine Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin bilden zusammen die ultraschnelle Stressantwort. Erst Minuten später erfolgt dann die verzögerte Stressantwort - die Ausschüttung von Cortisol. Adrenalin erhöht die Pulsfrequenz und die mentale Aktivität. Der Körper geht in Alarmbereitschaft. Noradrenalin und Dopamin lassen den Blutdruck steigen, fördern die Leistungsbereitschaft, Konzentration und Motorik im Rahmen einer Stressantwort.
  • GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist der wichtigste Gegenspieler der Katecholamine und senkt beispielsweise den Blutdruck. Sie hemmt aber auch die verzögerte Stressantwort, also die Ausschüttung von Cortisol und wirkt damit u.a. beruhigend.
  • Glutamat ist ein Vorgängerprodukt der GABA, aber auch dessen Gegenspieler. Es wirkt anregend auf Motorik, Lernen, Merkfähigkeit und Konzentration. Somit hat es erheblichen Einfluss auf die Stressresistenz.

 

 

Stresstherapie

 

Um das Ungleichgewicht zwischen Stresshormonen und Botenstoffen, die man im Neurostresstest darstellen kann, zu beeinflussen, ist oftmals die Unterstützung der Produktion von Cortisol-Gegenspielern (wie DHEA und Melatonin) hilfreich. Eine Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen füllt die Depots wieder auf und ermöglicht es dem Körper wieder in angemessenem Maße Neurohormone zu produzieren. Darüber hinaus können bei Bedarf beruhigende Therapiemethoden zur Anwendung kommen.

 

Ist die Produktion der Aktivitätshormone, beispielsweise Adrenalin und Noradrenalin, erschöpft, bedarf es einer Anregung der körpereigenen Hormonproduktion. Hierfür stehen uns verschiedene effektive Behandlungsverfahren zur Verfügung.


Ein ausführliches Patientengespräch sowie eine umfassende Labordiagnostik, einschließlich der Messung von Hormonen und anderen Botenstoffen im Neurostresstest bilden die Grundlage für eine auf den Patienten individuell abgestimmte Stresstherapie. Diese kann u.a. Coaching, orthomolekulare Medizin, Akupunktur, Injektionen, Infusionen, eine Eigenbluttherapie und Medikamente beinhalten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Vitalität des Patienten und die Stressresistenz binnen weniger Wochen deutlich zu verbessern.