Ralph Gadow

Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur

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Mikrobiologie · Genetik
Biochemie · Neurobiologie

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

 

Als Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM oder Chinesische Medizin wird jene Heilkunde bezeichnet, die sich in China seit ca. 3000 Jahren entwickelt hat. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst den ostasiatischen Raum, insbesondere China, Vietnam, Korea und Japan.


Auf dieser Grundlage entwickelten sich spezielle Varianten in diesen Ländern. Die im Westen gebräuchliche Bezeichnung Taditionelle Chinesische Medizin, also TCM, ist im sprachlichen Gebrauch in China unüblich. Daher fehlt gewöhnlich im Chinesischen Ausdruck meist das Wort traditionell.


Zu den therapeutischen Verfahren der Chinesischen Medizin zählen vor allem die Chinesische Arzneimitteltherapie und die Akupunktur (Stechen von Nadeln in Akupunkturpunkte) sowie die Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten). Zusammen mit Massagetechniken wie Tuina, Anmo und Shiatsu, mit Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan und mit einer am Wirkprofil der Arzneien ausgerichteten Diätetik (Ernährungskunde).


Diese Verfahren werden heute gerne als die Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet.


Die TCM ist die traditionelle Medizin mit dem größten Verbreitungsgebiet auf der Welt, besonders die Akupunktur wird heute weltweit praktiziert. Die Traditionelle Chinesische Medizin gilt als alternativmedizinisches oder komplementärmedizinisches Verfahren.


Viele Behandlungsmethoden der TCM werden einerseits von wissenschaftlicher Seite bezweifelt, während andererseits wissenschaftliche Studien in einer zunehmenden Zahl von Fällen die Wirksamkeit der Traditionellen Chinesischen Medizin, insbesondere die Wirksamkeit der Chinesischen Akupunktur und Chinesischen Kräuterheilkunde, belegen. Unabhängig davon haben sich einige Behandlungsmethoden der TCM wie z.B. die Akupunktur in der westlichen Heilkunde etabliert.



Die Diagnose nach Traditioneller Chinesischer Medizin


Ein Behandler, der nach den klassischen Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) therapiert, erstellt seine Diagnose durch Betrachten, Fragen, Hören, Betasten und Riechen. Zentral dabei ist ein ausführliches Patientengespräch.


Für den Behandler sind die körperlichen Beschwerden, das allgemeine Befinden sowie Gewohnheiten und Vorlieben interessant. Welche Beschwerden gibt es? Sind ähnliche Familienkrankheiten bekannt? Wie sieht es mit der Ernährung aus? Hat der Patient bestimmte Vorlieben, was Essen angeht, oder starke Abneigung gegenüber manchen Speisen? Wie sieht es mit der Verdauung oder dem Schlafbedürfnis aus?


Friert der Patient leicht oder schwitzt er eher? Wichtige Indizien für den TCM-Behandler sind auch der Körpergeruch, die Stimme oder die Art, wie sich der Patient oder die Patientin bewegt.


Nach dem Gespräch folgt die Untersuchung. Die Traditionelle Chinesische Medizin hat zwei besondere Diagnosemethoden entwickelt, die ergänzende Informationen liefern können: Pulssiagnose und Zungendiagnose.


Zungendiagnose: Der Behandler schließt aus Form, Farbe und Beschaffenheit der Zunge (rot? dick? mit Zahnabdrücken?) und Art und Farbe des Zungenbelags auf die Erkrankung. Bestimmte Areale auf der Zungenoberfläche sind bestimmten Organen zugeordnet.


Pulsdiagnose: Mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger fühlt der Behandler an drei verschiedenen Stellen des Handgelenks und in drei verschiedenen Schichten den Puls. Dabei ist nicht nach schulmedizinischen Normen entscheidend, ob der Puls zu schnell oder zu langsam ist.


Die TCM kennt 32 unterschiedliche Pulsqualitäten (holpernd, fein, oberflächlich, unregelmäßig, gespannt, abgehackt, schlüpfrig und so weiter).



Die Behandlung nach Traditioneller Chinesischer Medizin


Zur Behandlung werden verschiedene Methoden in Kombination angewandt. Die fünf wichtigsten Methoden sind:


Akupunktur und Moxibustion

Bestimmte Punkte (Akupunkturpunkte), die entlang von Meridianen (Leitbahnen) angeordnet sind, werden bei der Akupunktur mit Nadeln gereizt. Die Akupunkturnadeln verbleiben jeweils ca. 30 Minuten im Akupunkturpunkt. Bei der Moxibustion hingegen werden Akupunkturpunkte mit brennendem Beifuß (Moxa) gereizt.


Arzneimitteltherapie

Sie besteht in der Verordnung von Rezepturen aus Roharzneien und ist im Hinblick auf die therapeutische Reichweite die bedeutendste Methode neben der Akupunktur.



Bewegungsübungen

Angewendet werden Bewegungstechniken wie Qigong und Taijiquan (innere Kampfkunst). Unter Nutzung der Vorstellungskraft, die sich auf den Körper und dessen Umgebung richtet, wird in langsamen und fließenden Bewegungen der Organismus beruhigt und belebt.



Diätetik

Lebensmittel haben nach dem Vorbild der Arzneimittel ein bestimmtes Wirkprofil. Diesem entsprechend lassen sich die gängigen Lebensmittel therapiebegleitend und vorbeugend im Rahmen einer Ernährungstherapie einsetzen.



Massage

Zwei unterschiedliche Therapieschulen sind etabliert. Tuina in China und Shiatsu in Japan: Diese Massagetechniken orientieren sich an den Meridianen (Leitbahnen).



Wir nutzen in unserer Praxis folgende Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): die Chinesische Akupunktur, die Moxibustion, die Chinesische Arzneimitteltherapie und die Chinesische Diätetik (Ernährungstherapie).



Chinesische Akupunktur

Die Akupunktur nach Traditioneller Chinesischer Medizin benutzt rund 400 Akupunkturpunkte, die auf den so genannten Meridianen (Leitbahnen) liegen. Nach dem Modell der Traditionellen Chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst. Aus der Sicht mancher Naturwissenschaftler beruht das Wirkungsprinzip der Akupunktur auf der Reizung bestimmter Körperpunkte, wodurch offenbar Einfluss auf die Regulation des Körpers genommen wird (Regulationstherapie).


Studien zeigen nach Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte eine vermehrte Ausschüttung von Endorphinen (Nervenbotenstoffen). Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist noch nicht abschließend aufgeklärt. Ein Konsens, wie Akupunktur funktionieren könnte, existiert bisher nicht.



Moxibustion

Der Begriff Moxibustion wird mit „Brennen“ übersetzt. Diese Therapiemethode fällt in den Bereich der Akupunktur oder in die Chinesische Medizin und hat wie diese eine jahrtausendelang zurückreichende Tradition. Man versteht unter Moxibustion das Erwärmen von verschiedenen Arealen des Körpers oder von Akupunkturpunkten mittels glimmenden Moxakrauts.


Dieses besteht aus den getrockneten Blättern der Artemisia vulgaris, dem Beifuß, der die Eigenschaft besitzt, dass seine Hitze tief in den Körper eindringt und dort Therapiewirkungen erzielen kann.


Man unterscheidet die Moxibustion mittels einer Moxa-Zigarre (in dünnes Papier gerollte Stangen aus Moxa) und dem Abbrennen von ungebundenem Moxakraut in einem Moxakasten bzw. eines Moxakegels auf einer Akupunkturnadel.


Moxa kann zu Therapiezwecken und zur Vorbeugung eingesetzt werden. Die Moxibustion kann erfahrungsgemäß vor allem bei Erkrankungen angewendet werden, die den Verdauungstrakt betreffen (z.B. Durchfälle) oder durch Kälte entstanden sind (z.B. langer Aufenthalt in kalter Witterung, der zu Schmerzen im Bewegungsapparat geführt hat).



Chinesische Arzneimitteltherapie

Die dem Patienten verabreichte Arznei besteht meist aus einer Komposition verschiedener Einzelmittel. Die klassische Verabreichungsform ist meist das Dekokt (wässriges Extrakt, dass durch das Kochen von festen Arzneibestandteilen gewonnen wird), seltener ein mittels Aufguss gewonnener Extrakt.


Neben anderen Formen der Verabreichung sind für häufige Indikationen standardisierte Wirkstoffkombinationen in Form von Pillen und Granulaten in Gebrauch. Eine weitere Verabreichungsform ist der Sirup, der in der TCM vereinzelt eingesetzt wird.



Chinesische Diätetik

Die chinesische Diätetik oder auch Chinesische Ernährungslehre bzw. Ernährungstherapie basiert auf den Theorien der Chinesischen Medizin und hier besonders auf der kräuterkundlichen Tradition (Anwendung von Heilkräutern, Wurzeln und Kräutern).


Ebenso wie chinesische Arzneimittel werden auch Lebensmittel durch Geschmacksrichtungen (scharf, süß, neutral, sauer, bitter, salzig) und Temperaturverhalten (kalt, kühl, neutral, warm, heiß) qualifiziert. Des Weiteren wird Arznei- und Lebensmitteln ein Bezug zu bestimmten Körperfunktionen zugeordnet.


Je nach den jeweiligen krankheitsauslösenden Faktoren werden für die Therapie nach Traditioneller Chinesischer Medizin entsprechende Lebensmittel ausgewählt, die möglichst frisch und unbelastet in der Regel mit einfachen Methoden schonend zubereitet werden, z.B. Breie, Suppen, Gedünstetes, Abkochungen.


Die Chinesische Diätetik wird nicht nur zur Therapie von bereits bestehenden Erkrankungen eingesetzt, sondern auch zur Gesunderhaltung. Im Vergleich zur westlichen Ernährungstherapie, die auf der Analyse der in den einzelnen Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe basiert und sich im Wesentlichen auf die Darstellung quantitativer Zusammenhänge beschränkt, beschreibt die Chinesische Diätetik die Wirkungen von Nahrungsmitteln auf die Körperfuktionen. Beide Ansätze können einander ergänzen.



Unsere Behandlungsschwerpunkte:


Mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) haben wir uns in unserer Praxis in Hamburg auf folgende Krankheitsbilder spezialisiert: Immunsystem und Infektanfälligkeit, weiterhin Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrome, zudem Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, sowie Magen-Darm-Beschwerden und Reizdarm. Zusätzlich zu den genannten Spezialisierungen lassen sich von uns mit der TCM weitere Krankheitsbilder behandeln.